Die U-Bahn (1. Bauphase 1976-1982)

Eine Reihe von Faktoren spielten zusammen, die bewirkten, dass es schließlich am 26. Januar 1968 zum Beschluss kam, eine Voll-U-Bahn zu bauen: zum einen war eine neue, junge, progressive Generation von Stadtplanern ins Rathaus eingezogen, zum zweiten schaffte es diese, dem Gemeinderat die U-Bahn als Lösung für die wachsenden Verkehrsprobleme zu verkaufen, und zum dritten wurde gerade in München, einer Stadt von vergleichbarer Größe, eine U-Bahn gebaut, und die U-Bahn wurde auch im Städtewettbewerb zu einer Imagefrage. Somit wurden die politischen Animositäten ad acta gelegt (der Begriff "U-Bahn" war zuvor ausschließlich von der konservativen ÖVP verwendet und propagiert worden) und aus den vorliegenden Netzentwürfen ein reduziertes Grundnetz aus drei Linien beschlossen. Dabei wurde geflissentlich verschwiegen, dass die Stadtbahn technisch gesehen ja eigentlich bereits eine U-Bahn war, die es lediglich zu modernisieren galt. Von den Linien des Grundnetzes ist somit nur eine tatsächlich neu.

  • Linie U1: Reumannplatz - Stephansplatz - Praterstern
    (Neubau, 6,1 km)
  • Linie U2: Karlsplatz - Zweierlinie - Schottenring
    (Umbau und Verlängerung der U-Straßenbahn, 3,5 km).
  • Linie U4: Hütteldorf - Wiental - Donaukanal - Heiligenstadt
    (Umbau der Stadtbahnlinie WD, 16,5 km).

Plan 1. Ausbaustufe

Baubeginn war im Jahr 1969 am Karlsplatz; das erste für den Personenverkehr eröffnete Teilstück war jedoch am 8. Mai 1976 die so genannte "Versuchsstrecke" zwischen Friedensbrücke und Heiligenstadt an der Linie U4, von der ein Teil seit 1972 für Testfahrten verwendet worden war. Als erste Neubaustrecke wurde am 25. Februar 1978 der Abschnitt Reumannplatz - Karlsplatz der Linie U1 eröffnet.

Photo (C) Peter Macho
U-Bahn und Stadtbahn
Photo (C) Peter Macho
Station Schönbrunn

Sämtliche Strecken des Grundnetzes der ersten Ausbaustufe waren mit Jahresende 1981 in Betrieb. Die aufgrund des Einsturzes des Reichsbrücke im Jahr 1976 nachträglich begonnene Verlängerung der Linie U1 über die Donau nach Kagran (3,9 km) folgte im September 1982. Damit war das 30 km umfassende Grundnetz fertiggestellt.

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